Hallo liebe SEGWAY Freunde und ihr herzallerliebsten SEGWAY Vertriebspartner in diesem Forum, besonders in diesem Thema.
Es meldet sich der "Krause" der sich so schön reimt in der Weihnachtsgeschichte, verfasst im hessischen "Ausland" NRW.
Ich habe leider erst diese Tage von der laufenden Diskussion hier erfahren, sonst wäre mein Beitrag sicher schon früher hier plaziert worden.
Wenn man die Beiträge zu diesem Thema durchliest entsteht nicht gerade der Eindruck einer Fan-Gemeinschaft die sich gemeinsam um ein schönes Verkehrsmittel bemüht, sonder eher um eine mir derzeit noch etwas unklare Hackordnung wer hier wem etwas zu sagen hat oder über wen interessante Geschichten verbreitet.
Ich denke meine Telefonnummer war jederzeit bekannt und die folgenden Ausagen zu bekommen wie es in Hessen zur jetzt vorliegenden Zulassung gekommen ist standen jedermann offen.
Wir haben in Darmstadt den SEGWAY Vertrieb im März letzten Jahres übernommen, als Zusatzgeschäft zu unserem Exportunternehmen (Bereich Straßenbauchemie Kaltasphaltverfahren).
Zu diesem Zeitpunkt gab es eine Vorgabe aus Wiesbaden, dass eine Ausnahmegenehmigung erteilt werden könne, vorausgesetzt der SEGWAY fährt ab Werk nur 10 km/h.
Eine Beurteilung durch den TÜV stand noch aus, allerdings entspricht ohnehin kein SEGWAY dieser Vorgabe. Ich habe mich umgehört und keinen weiteren Fortschritt in Sachen Zulassung gesehen,
habe daher die Angelegenheit selbst betrieben. In allen Schritten erfolgte eine Vorab Information an Deggendorf und eine lückenlose Aufklärung welche Schritte jeweils gegangen werden.
Im ersten Schritt habe ich Kontakt mit dem zuständigen Staatssekretär aufgenommen, die Sachlage vorgestellt und um Prüfung der Situation gebeten, mit Verweis auf die übrigen 10 Bundesländer, die bereits eine Regelung getroffen hatten. Anwesend war auch die Dame, die die damals vorliegende Regelung entwickelt hatte und dabei erklärte wie es zu den 10 km/h gekommen war.
Beim Surfen auf den SEGWAY Internetseiten gegen Mitte 2007 waren noch Modelle der Vorgängerserie verzeichnet, die durch einen farbigen Stick auf eine GEschwindigkeit eingestellt wurden.
Aus welchen Gründen auch immer hat die Dame das Modell mit 9,8 km/h herausgeriffen und die Verordnung auf 10 km/h limitiert.
Im oben genannten Gespräch mit dem Staatssekretär wurde die damals etwa einjährige Erprobungsphase bei der Polizei erwähnt und beschlossen, dass das Innenministerium eine Bericht über Erfolg/Mißerfolg des Einsatzes bei der Polizei abgeben sollte, um dann zügig zur Neuregelung zu gelangen. Dieses Gespräch fand im Juni 2008 in Wiesbaden statt.
Wir haben uns bemüht ein wenig in die Presse zu kommen und regelmäßig nachzufragen, damit die Entscheidung etwas Beschleunigung erhielt. Gegen Anfang August war es dann soweit, dass die erfreuliche Mitteilung aus Wiesbaden kam: "Die Regelung wird auf 20 km/h erhöht, der Bericht des Innenministeriums war weitgehend positiv"
Dann erst war der Weg zum hessischen TÜV notwendig und in Absprache mit dem Umsetzenden Regierungspräsidium auch notwendig.
Wir haben uns redlich bemüht die bestehende Version des SEGWAY beim hessischen TÜV durchzubekommen und haben in allen Entscheidungsfragen mit Deggendorf Rücksprache gehalten, sowie um technische Unterlagen gebeten, um den Fragen der Sachverständigen etwas anbieten zu können.
Dabei ist klar zu verstehen, dass dort Technik begeisterte Ingenieure arbeiten, die privat in Clubs für Oldtimer organisiert sind und bei der Beschäftigung mit dem SEGWAY viel Freude und schlußendlich auch viel Anerkennung für die interne Regelelektronik gezollt haben.
Aber ...
.... es wurde das Reifenprofil und die Kunststoff-Felge vom ersten Moment an bemängelt, außerdem das Thema vorne querab herausstehender Ständer (Bei Motorrädern sein Jahrzenten nur automatisch einklappen zulässig, und die Frage der Energiebilanz beim Bremsen = Überhitzungsgefahr)
Wir fragten wie es denn sein kann, dass in den verschiedenen Bundeskländern der TÜV zu ganz unterschiedlichen Beurteilungen kommt, worauf klar ausgesagt wurde, dass die jeweiligen Instanzen ihre eigenen Schwerpunkte definieren und damit es zu unterschiedlichen Auslegungen kommen kann. Insbesondere da zuerst die Entscheidung getroffen wird in welche Katergorie der SEGWAY gesteckt wird.
In Hessen ist der SEGWAY bedauerlicherweise ein Sonder KFZ und nicht eine Mobilitätshilfe. Warum? ..Fährt 20 km/h hat 4 PS und fährt zusammen mit anderen KFZ auf öffentlichen Straßen des Stadtgebietes, also zu behandeln in etwa wie ein Leichtmofa.
Leider gelten für alle KFZ, auch für das Leichtmofa, die STVZO welche Aussagen über das Reifenprofil, die Reifenprüfnorm Europas und die andere Details wie Anbringen von Typenschild, Kennzeichen, Beleuchtung macht. So gesehen ist die hessische Lösung nix besonders hessisches, sondern die konsequente Anwendung der STVZO, welche in ganz Deutschland gilt. In der USA hat man es bis heute vermieden, dass der SEGWAY als KFZ eingstuft wird, weil sonst ähnlich Anforderungen autmatisch kämen.
Für uns hies das, entweder auf die Zulassung verzichten, oder eine Felge anschleppen, die akzeptabel ist in den Augen des TÜV und eine Bereifung mit E Kennzeichung zuläßt. Bei Quads ist es das gleiche, dass man in Deutschland auf Reifen mit E Kennzeichen umrüsten muss. Reifen, die man aber an jeder Ecke zu kaufen bekommt.
Die einzige Lösung auch nach Rücksprache mit Deggendorf war die "Sector" Felge. Nach Rücksprache und kleiner Abänderung war der TÜV zufrieden und wir konnten zulassen. Danke an Friedberg, die Felge ist eine solide Sache, hoffentlich irgendwann in der Zukunft auch billiger herzustellen.
Somit habe ich am 19. September letzen Jahres den ersten SEGWAY in Hessen zugelassen und wir fahren auf Hessens Straßen. Verstehe nicht wo da nun das Problem ist, manche wünschen sich wohl den Zustand von vorher zurück, ohne Zulassung.
Wenn die hessische Pingeligkeit keine Allgemeinheit findet wird ohnehin in der Bundeszulassung die Originalversion gebilligt und die Sache ist Schnee von gestern, solange aber fahren wir unsere Touren, etc.
Allerdings sollten Unfälle bei nasser Fahrbahn passieren und die Versicherungen nach der Haftungsfrage und den Folgekosten fragen, könnte die Frage erneut auf uns zukommen, warum mit nur 120 Euro Versicherungskosten im Jahr ein Vehikel fahren darf, was genauso einen Millionenschaden verursachen kann, wie andere Verkehrsteilnehmer und wer denn die Ausnahmeregelung erteilt hat, auf STVZO konforme Bereifung zu verzichten.
Sicher ein Einachs-Gefährt hat ganz andere Reibungskräfte und benötigt vielleicht kein Profil, aber
wer bringt das den Versicherungen bei im Schadensfall. Das ist halt Deutschland. Somit denke ich dass das Thema sicher nochmal auf die Tagesordnung kommen wird.
..................dies soweit zur Aufklärung warum in Hessen andere Reifen gefahren werden müssen.
Von wegen süffisanter Bemerkungen über Sachverständige und deren Kompetenz empfehle ich die NRW Ausnahmegenehmigung zu lesen wo 2 x 2,7 PS angegeben sind. Da wurde wohl der Faktor zwischen KW und PS falsch herum angewendet und
schon ist unser geliebter SEGWAY bald 2x3.5 = 7 PS stark!!! Smile !!
In Darmstadt wurde der SEGWAY mit Meßsensoren ausgestattet und Leistungstests bergauf und bergab gefahren, um die Ausssage zu bestätigen, dass die Bremsenergie tatsächlich in die Akkus zurückgespeist wird. Nur so ist zu erklären, dass es zu keiner Überhitzung kommt. Der SEGWAY wird warm bis 34 Grad und bleibt bei dieser Marke eisern stehen, egal wie hoch die Belastung ist. Alle Hochachtung vor der intelligenten Ladetechnik auf dem Board des SEGWAY, der TÜV war begeistert.
Zum allgemeinen Tonfall würde ich mir bei der winzigen Schar der SEGWAY User in Deutschland (1500 auf 80 Mio) ein bißchem mehr Kollegialität und Freundschaft wünschen. Zu unterstellen, dass man den TÜV manipulieren kann und daß wir einen Vorteil haben mit nunmehr 1.300 Euro Aufpreis für den ganzen Zulassungsschnickschnack ein super Geschäft zu machen ist ausgemachter Blödsinn.
Also hier bei uns ist kein Kunde von einer Summe von über 9.000 Euro brutto am Ende begeistert. Das sollte eigentlich jedem klar sein. Warum dann diese unguten Töne?
In diesem Sinne
Jetzt kennt ihr die Geschichte und auch ein wenig den "Krause"
http://www.der-mover.com